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- Von Märkten und Medien
Wider den Wettbewerbspessimismus des deutschen Feuilletons
Den Triumph des Trivialen fürchten viele für den Fall, daß der Staat den Medienmarkt sich selbst überließe. Drei Neuerscheinungen belegen: Ökonomen sind da optimistischer. Darf man die Medien und mit ihr die Kultur den Märkten überlassen? Eine deutliche Mehrheit im Volk der Dichter und Denker wird dies wohl verneinen und statt dessen fordern, die Kultur nicht auf dem Altar der Kommerzgesellschaft zu opfern.[...] Ebenfalls mehr Wettbewerb fordert Guido Schröder in seiner gut lesbaren Analyse der „Ökonomie des Fernsehens“. Im Unterschied zu Ludwig plädiert der Münsteraner Ökonom für eine konsequente Deregulierung. Die allgegenwärtigen Staatseingriffe in der immer noch öffentlich-rechtlich geprägten Rundfunklandschaft ließen sich jedenfalls nicht mit Argumenten des Marktversagens rechtfertigen. Es sei insbesondere unklar, weshalb das Prinzip der Konsumentensouveränität ausgerechnet vor der Flimmerkiste außer Kraft gesetzt werden sollte. Gerade mit der digitalisierten Übertragungstechnik sei eine ausgesprochen differenzierte Ausrichtung an den Präferenzen der Zuschauer möglich, die paternalistischen Eingriffen den Boden entzöge. [...] Indem sie überzeugende Argumente für eine marktorientierte Medienpolitik vortragen, setzen alle drei Autoren Akzente, die in der von Feuilletonisten und politischem Establishment dominierten Diskussion weitgehend vernachlässigt werden. Ob die Ökonomik dabei befriedigende Antworten auf alle strittigen Fragen zu liefern vermag, sei dahingestellt. Ohne Frage aber erlaubt sie, die staatliche Bevormundung im Medienbereich unvoreingenommener zu prüfen.
Axel Wehmeier, Handelsblatt vom 28./29. August 1998, S. G5 - Prägnant formuliert, sehr geistreich und ein ausgezeichneter Überblick.
Prof. Dr. Helge Löbler, Universität Leipzig - weitere, ausführliche Rezension von Dr. Joachim Ragnitz, Institut für Wirtschaftsforschung (Halle) in der Zeitschrift Kyklos, Vol. 52, Fasc. 2, 1999, S. 291-292.
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